Der vollständige Leitfaden zum Pro-Modus der Samsung-Kamera
- Von Klaus Becker

Der Pro-Modus ist der Ort, an dem sich deine Samsung-Kamera von einer einfachen Point-and-Shoot in ein vollwertiges Fotografie-Kraftpaket verwandelt. Anstatt dein Smartphone die Einstellungen wählen zu lassen, gibt dir der Pro-Modus die kreative Kontrolle in die Hand – du kannst ISO, Verschlusszeit, Weißabgleich und mehr anpassen. Dieser Leitfaden zerlegt jedes Werkzeug und zeigt dir, wie du es einsetzt, um Aufnahmen in Profiqualität zu machen – ganz egal, wo du bist.
1. Grundlagen des Pro-Modus verstehen
Der Pro-Modus ist für alle gedacht, die mehr Kontrolle über ihre Aufnahmen möchten.
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So funktioniert’s: Statt automatischer Anpassungen wählst du jede Einstellung manuell passend zu deiner Szene.
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Wo du ihn findest: Kamera-App öffnen → zu „Mehr“ wischen → „Pro“ wählen oder für Bewegtbilder „Pro Video“.
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Profi-Tipp: Auch wenn du gerade erst anfängst – probiere es aus; mit kleinen Anpassungen lernst du am schnellsten.
2. ISO — die Lichtempfindlichkeit deiner Kamera
ISO bestimmt, wie empfindlich deine Kamera auf Licht reagiert.
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Niedriger ISO (50–200): Liefert sauberere Bilder mit weniger Rauschen – ideal bei hellen Bedingungen.
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Hoher ISO (800–3200): Hellt dunkle Szenen auf, kann aber Rauschen verursachen.
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Profi-Tipp: Strebe immer den niedrigstmöglichen ISO für die Situation an; wenn du mehr Licht brauchst, passe lieber die Verschlusszeit an.
3. Verschlusszeit — Bewegung einfangen oder einfrieren
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Sensor deiner Kamera dem Licht ausgesetzt ist.
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Schnelle Zeiten (1/500s+): Frieren Bewegung ein – perfekt für Sport, Wildlife oder Action.
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Lange Zeiten (1/4s–30s): Erzeugen Bewegungsunschärfe bei Wasserfällen, Lichtspuren oder glattem Wasser.
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Profi-Tipp: Verwende bei langen Zeiten ein Stativ, um Verwacklungen zu vermeiden.
4. Blende — die Tiefenschärfe steuern
Bei vielen Samsung-Modellen lässt sich die Blende im Pro-Modus einstellen (f/1.5, f/2.4 etc.).
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Weite Blende (f/1.5): Mehr Licht, weiches Hintergrund-Bokeh – ideal für Porträts oder wenig Licht.
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Kleine Blende (f/2.4+): Weniger Licht, größere Schärfentiefe – ideal für Landschaften.
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Profi-Tipp: Für Gruppenfotos auf eine kleinere Blende wechseln, damit alle scharf bleiben.
5. Weißabgleich (WB) — korrekte Farben erzielen
Der Weißabgleich korrigiert Farbtöne, damit Weiß wirklich weiß aussieht.
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Voreinstellungen: Tageslicht, Bewölkt, Leuchtstoffröhre, Glühlampe.
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Kelvin-Skala: Wärme manuell anpassen (ca. 3000 K für warm, 7000 K für kühl).
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Profi-Tipp: Setze den WB kreativ ein – warm für die Golden Hour oder kühl für eine futuristische Nachtszene.
6. Fokus — präzise manuelle Kontrolle
Mit manuellem Fokus bestimmst du exakt, was scharf ist.
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Nahaufnahme (Makro): Fokussiere winzige Details wie Blumen oder Schmuck.
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Unendlich: Knackige Fernmotive wie Berge oder Skylines.
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Profi-Tipp: Nutze Focus Peaking (hervorgehobene Kanten), falls dein Samsung-Modell es unterstützt, für punktgenaue Schärfe.
7. Belichtungsmessmethoden — wie deine Kamera Licht liest
Die Messung hilft der Kamera, die Belichtung anhand verschiedener Bereiche des Bildes festzulegen.
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Mittenbetont: Priorisiert die Bildmitte – großartig für Porträts.
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Spotmessung: Belichtet auf einen bestimmten Punkt – perfekt bei kniffligem Licht.
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Profi-Tipp: Nutze Spotmessung bei Gegenlicht, um Unterbelichtung zu vermeiden.
8. Im RAW-Format für maximale Bearbeitungsspielräume fotografieren
RAW-Dateien behalten sämtliche Sensordaten und geben dir mehr Flexibilität in der Nachbearbeitung.
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So aktivieren: In den Pro-Modus-Einstellungen „RAW-Kopien speichern“ einschalten.
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Wann verwenden: Szenen mit hohem Kontrast, Low-Light-Fotografie oder immer dann, wenn du detailliert bearbeiten möchtest.
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Profi-Tipp: RAW-Dateien sind größer – achte auf genügend Speicherplatz.
9. Das Histogramm für perfekte Belichtung nutzen
Das Histogramm zeigt die Tonwertverteilung deiner Aufnahme.
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Linke Seite: Schatten und Tiefen.
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Rechte Seite: Lichter und Weißtöne.
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Profi-Tipp: Vermeide Häufungen an den Rändern, um ausgefressene Lichter oder zugelaufene Schatten zu verhindern.
10. Üben, experimentieren, lernen
Der Pro-Modus belohnt Neugier.
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Einfach starten: Ändere jeweils nur eine Einstellung, um ihren Effekt zu verstehen.
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Notizen machen: Halte fest, welche Einstellungen bei welchen Bedingungen funktionieren.
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Profi-Tipp: Besuche vertraute Orte bei unterschiedlichem Licht, um jede Einstellung zu meistern.
Fazit:
Der Pro-Modus macht dein Samsung zu einem professionellen Werkzeug für beeindruckende Fotografie. Je mehr du mit ISO, Verschlusszeit, Blende und Fokus experimentierst, desto mehr kreative Freiheit gewinnst du – und desto weniger wirst du dich wieder auf den Automatikmodus verlassen.